18.01.2023
  • Aktuelles

Die Vorbereitungen für das neue Feuerlöschboot sind in vollem Gange

Maßnahmen am Bootshaus und am Hafen - Feuerwehren helfen beim Auspumpen

Chieming. Im Laufe des Jahres wird das neue Feuerlöschboot für den Chiemsee erwartet. Wie dessen Vorgänger aus dem Jahre 1997 wird das vom Landkreis Traunstein und Freistaat Bayern beschaffte Löschboot bei der Feuerwehr Chieming stationiert sein. Dazu führt die Gemeinde Chieming derzeit Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten an der Hafenanlage sowie dem Bootshaus durch. Mit zwei Hochleistungspumpen unterstützen rund 40 Einsatzkräfte der Feuerwehren im Landkreis Traunstein die notwendige Absenkung des Hafenbeckens. Bereits im Vorfeld der eigentlichen Arbeiten und nun auch während der Baumaßnahmen stehen insbesondere Naturschutzaspekte im Blickfeld der Gemeinde.


Neben der Sanierung sowie der Erweiterung des bestehenden Bootshauses wird in den kommenden Wochen der Uferbereich des Hafens saniert und die Ausfahrt für das neue Löschboot am Chiemsee optimiert. Dazu war eine vorrübergehende Absenkung des Wasserstandes im Hafenbereich notwendig. Bereits vor einigen Tagen wurde von der beauftragten Baufirma ein Kieswall errichtet, der das Hafenbecken vom Chiemsee trennt. „Von Anfang an wurde dabei der Naturschutz berücksichtigt. So ist beispielsweise auch der hauptberufliche Chiemseefischer in sämtliche Schritte involviert und hält unter anderem Ausschau nach den seltenen Langmuscheln“, erklärt Chiemings Bürgermeister Stefan Reichelt.


Am vergangenen Samstagvormittag waren rund 40 Einsatzkräfte der Feuerwehren Hammer, Rottau, Bergen, Hart, Kirchanschöring und Palling mit zwei Hochleistungspumpen des Landkreises Traunstein angerückt, um den Wasserstand im Hafenbereich abzusenken. „Es dürften zwischen 1.500 und 2.000 Kubikmeter Wasser gewesen sein, dass die Feuerwehrpumpen in gut einer Stunde abgepumpt haben“, erklärt Matthias Seidenfuß, der für die Pumpen zuständige Fachberater im Kreisfeuerwehrverband. Neben den eigentlichen Pumparbeiten kümmerten sich die Einsatzkräfte um das Abfischen der im Hafenbecken verbliebenen Fische. Diese wurden allesamt eingefangen und im Chiemsee wieder ausgesetzt.


Stefan Reichelt machte sich zusammen mit Kreisbrandrat Christof Grundner selbst ein Bild von den Arbeiten am Hafenbecken. „Ich freue mich, dass die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr sowie Katastrophenschutzeinheiten und den Gemeinden stets reibungslos funktioniert und vieles schnell und unbürokratisch in die Wege geleitet werden kann“, so Chiemings Bürgermeister. Christof Grundner lobte insbesondere die Helfer der Feuerwehren, „vielen herzlichen Dank, dass ihr euch heute Vormittag dafür Zeit genommen habt“, sagte er bei der Abschlussbesprechung vor der herrlichen Berg- und Seekulisse am Ufer des Chiemsees.


Der Kreisbrandrat sah diese Unterstützung außerdem als wertvolle Übung für die Helferinnen und Helfer der Pumpenzüge, „nur wenn die Abläufe immer wieder trainiert werden, sitzen sie auch im Ernstfall“, so seine Einschätzung. Und tatsächlich braucht es für die Arbeiten an den Pumpen ziemlich viel Muskelkraft, denn die Schläuche und Armaturen sind keineswegs mit denen aus Standartlöschfahrzeugen vergleichbar. Deshalb werden die Ausrüstungsgegenstände auch mit Paletten, Rollcontainern oder Gitterboxen transportiert. Jede der Hochleistungspumpen schafft eine Maximalleistung von 15.000 Liter pro Minute.


Lobende Worte gab es zudem für die Aktiven der Feuerwehr Chieming. „Sie stecken in die Sanierung beziehungsweise Erweiterung des bestehenden Bootshauses jede Menge Herzblut und Engagement sowie ganz viel Eigenleistung, dafür bin ich sehr dankbar“, so Stefan Reichelt. In den nächsten Wochen, abhängig von der Witterung, werden insbesondere die Arbeiten am Böschungs- und Uferbereich fortschreiten und die bestehende Hafeneinfahrt vom Schlamm befreit. Geplant ist, dass die meisten Arbeiten innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen sind. Hob

Text
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Bilder
Hubert Hobmaier, Daniela Rottner, Matthias Seidenfuß, Johann Kirchhofer
Kreisfeuerwehrverband Traunstein