01.02.2023
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Mehrfamilienhaus bei Feuer zerstört

Großalarm für die Feuerwehren – alle Bewohner unverletzt – hoher Sachschaden

Inzell. Bei einem Großbrand im Ortsteil Unterau in der Nacht zum Mittwoch (1.2.23) wurde ein Mehrfamilienhaus komplett zerstört. Das Feuer brach aus noch unbekannter Ursache im Dachgeschoss aus und breitete sich in kurzer Zeit aus. Bei Eintreffen der ersten Löschmannschaften stand der Dachstuhl lichterloh in Flammen. Die vier Bewohner konnten sich selbständig in Sicherheit bringen. Verletzt wurde niemand. Der entstandene Sachschaden wird von der Feuerwehr-Einsatzleitung auf einen hohen sechsstelligen Betrag geschätzt.

Um 22.36 Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle Traunstein die Feuerwehr Inzell und sechs weitere Wehren im Umkreis, nachdem Nachbarn das Feuer entdeckt und einen Notruf abgesetzt hatten. Die Nachbarn waren es auch, die die Bewohner des Hauses warnten und diese das Gebäude rechtzeitig verließen. Zur Brandstelle rückten rund 150 Feuerwehr-Einsatzkräfte der Wehren aus Inzell, Hammer, Siegsdorf, Vogling, Eisenärzt, Traunstein und Weißbach an. Schon bei der Alarmmeldung wurde den Feuerwehren mitgeteilt, dass ein dreistöckiges Gebäude in Vollbrand stehe, was sich bei Ankunft der ersten Löschtrupps am Brandort auch bestätigte. Das Dachgeschoss brannte lichterloh, meterhohe Flammen züngelten in den Nachthimmel und ein starker Brandrauch stieg auf. Sofort postierten sich zahlreiche Löschtrupps rund um das Gebäude, ebenso wurden zwei Drehleitern in Stellung gebracht und aus der Höhe wurde Wasser auf das brennende Dach gespritzt. Aus Hydranten und von einem naheliegenden Bach wurde Wasser entnommen und über Schlauchleitungen zum Brandort gepumpt. Auch im Innenangriff über das Erdgeschoss rückten Feuerwehr-Aktive mit Atemschutzgeräten in das verrauchte Gebäude vor und versuchten dem Feuer Herr zu werden und ein Ausbreiten der Flammen zu verhindern. Trotz des massiven Aufgebots an Löschmannschaften wurde das Gebäude bei dem Feuer weitestgehend zerstört. Das Dachgeschoss, in dem sich Wohnräume befanden, brannte aus, ebenso die 1. Etage. Das Erdgeschoss wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Haus ist nach einer Einschätzung der Feuerwehr-Einsatzleitung nicht mehr bewohnbar.

Rund eineinhalb Stunden nach Alarmierung der Wehren, gegen Mitternacht, meldete Albert Stadler, Einsatzleiter und 1. Kommandant der Feuerwehr Inzell, dass der Brand unter Kontrolle ist. Nach umfangreichen Nachlöscharbeiten und Kontrollen nach versteckten Glutresten mittels Wärmebildkameras hieß es gegen 1.00 Uhr „Feuer aus“. Danach rückten die Löschtrupps nach und nach vom Brandort ab und kehrten zu den Gerätehäusern zurück. Ein Teil der alarmierten Kräfte nahm im vereinbarten Bereitstellungraum an der Bundesstraße 306 Aufstellung, bis ein Einsatzauftrag erfolgte oder aber ein Eingreifen nicht nötig war und die Wehren wieder abrücken konnten. Eine Einheit der Ortsfeuerwehr Inzell blieb bis in den Mittwochvormittag als Brandwache vor Ort.

Unterstützt wurde Einsatzleiter Stadler von Georg König, Kreisbrandinspektor und Kreisbrandmeister Stephan Hellmuth sowie der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) aus Traunstein, die sich um Sicherstellung der Kommunikationswege und Dokumentation kümmerte. Von Seiten des BRK-Rettungsdienstes waren drei Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug zum Brandort beordert worden. Wie Kreisbrandinspektor Georg König berichtete hatte die Feuerwehr Inzell erst im letzten Jahr im Ortsteil Unterau eine Löschübung durchgeführt und war deshalb gut über die beengten räumlichen Verhältnisse in der Wohnsiedlung informiert und konnte nun im Einsatz die Anfahrt der Einheiten, den Löschaufbau und die genutzten Wasserentnahmestellen in kurzer Zeit strukturieren. König lobt die gute Zusammenarbeit aller Feuerwehr-Einheiten, die dazu führte, dass der Großbrand schnell eingedämmt und nicht noch schlimmere Folgen hatte. Nachbargebäude blieben unbeschadet.

Bei Brandausbruch befanden sich insgesamt vier Bewohner in dem Mehrfamilienhaus, die sich alle unverletzt retten konnten, vorsorglich aber von den BRK-Rettungskräften untersucht wurden. Eine Behandlung in einer Klinik war jedoch nicht erforderlich. Zwei Hausbewohner befinden sich zurzeit auf Reisen, nach Informationen der Feuerwehr auf einer Kreuzfahrt. Was zu dem verheerenden Feuer geführt hat ist noch nicht bekannt. Die Kriminalpolizei und die Brandfahnder des zuständigen Fachkommissariats haben die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei davon aus, dass ein technischer Defekt Auslöser des Großbrandes war. Der Sachschaden ist sehr hoch und wird von Polizei und Feuerwehr auf 700.000 Euro geschätzt. 

Text: Peter Volk, KFV-Pressesprecher     Bilder: Klaus Vogt, Freiw. Feuerwehr Hammer