05.01.2024
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Ausgedehnter Garagenbrand bei Grabenstätt

Umfangreicher Löscheinsatz für 110 Feuerwehrleute – Ersatzunterkünfte für angrenzende Bewohner

Grabenstätt, Winkl. Bereits wenige Tage nach dem Jahreswechsel waren fünf Feuerwehren bei einem größeren Brandeinsatz gefordert. Am Abend des gestrigen Donnerstags (4.1.) wurden die Feuerwehren Grabenstätt, Erlstätt, Holzhausen, Übersee und Grassau um kurz nach 19 Uhr mit dem Einsatzstichwort „B 3 – Brand einer Garage“ durch die Integrierte Leitstelle Traunstein in den Grabenstätter Ortsteil Winkl alarmiert. Bei Eintreffen der ersten Löscheinheiten stand die Garage in der Ringstraße in Vollbrand. Nach rund eineinhalb Stunden war der Brand gelöscht, die Nachlösch- und Aufräumarbeiten dauerten bis in die Nachtstunden. Verletzt wurde niemand. Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf einen mittleren fünfstelligen Betrag, die Ursache ist derzeit Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Für die Bewohner der angrenzenden Häuser wurden Ersatzunterkünfte bereitgestellt.


„Bereits auf der Anfahrt konnten wir den Vollbrand der Garage deutlich erkennen“, sagt Kommandant und Einsatzleiter Sven Lein im Vorortgespräch mit Stefan Lohwieser von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein. Eine erste Erkundung ergab, dass das Feuer bereits auf die angrenzende Bebauung, eine weitere Garage und zwei Wohnhäuser, überzugreifen drohte. „Daher galt unsere Einsatzpriorität neben der Überprüfung, ob Menschenleben in Gefahr sind, die Ausbreitung zu verhindern und die angrenzende Bebauung zu schützen“, so Sven Lein.
Dazu wurde aus den umliegenden Hydranten sowie mit dem Wasser aus den Tanks der Löschfahrzeuge ein umfangreicher Löschangriff gestartet. Zahlreiche Atemschutzgeräteträger kamen zum Einsatz, um das Feuer zu bekämpfen. Bei der weiteren Erkundung stelle sich heraus, dass hinter der Garage befindliche eine Loggia bereits in Mittleidenschaft gezogen war und sich die starke Rauchentwicklung in Richtung der angrenzenden Garage sowie des Nachbarhauses ausbreitete.


„Zum Glück war schnell klar, dass sich keine Menschen mehr in den Gebäuden aufhielten, somit konnten wir uns vollständig auf die Brandbekämpfung konzentrieren“, informiert der Grabenstätter Kommandant. Von dem Brand war auch ein in der Garage geparkter Kleinwagen betroffen. Vorsorglich wurden außerdem noch Vorbereitungen zur Errichtung einer langen Schlauchstrecke getroffen, damit man im Falle einer weiteren Brandausbreitung, genügend Löschwasser zur Verfügung hatte. Diese musste letztlich nicht aufgebaut werden und konnte „in Bereitstellung“ bleiben.
Die Einsatzleitung bildete zur besseren Koordination der Kräfte zwei Abschnitte. Ein Teil der Einsatzkräfte übernahm die ebenerdigen Löscharbeiten und musste unter anderem in aufwendiger Handarbeit die Isolierung der der angrenzenden Hausmauer abtragen. Die Arbeiten auf der Garage und dem Haus waren unter anderem mit der Öffnung der Dächer sowie der Suche nach Glutnestern verbunden und wurden im zweiten Abschnitt bedient. Neben Kreisbrandrat Christof Grundner wurde die Einsatzleitung von Kreisbrandinspektor Rupert Kink und Kreisbrandmeister Thomas Mayer unterstützt.


Durch den gezielten Löschangriff von mehreren Strahlrohren und der Drehleiter aus Grassau konnte nach knapp eineinhalb Stunden „Feuer aus“ an die Leitstelle gemeldet werden. Während der Nachlöscharbeiten wurden alle Brandherde mit der Wärmebildkamera kontrolliert und die beiden betroffenen Wohnhäuser umfangreich belüftet. „Durch den gezielten und schnellen Einsatz der alarmierten Feuerwehrleute konnte die Brandausbreitung auf die Wohngebäude gerade noch verhindert werden,“ so das Fazit von Kreisbrandrat Christof Grundner. 
Die Bewohner wurden während der Löscharbeiten von den Mitgliedern des Bayrischen Roten Kreuzes betreut. Diese waren mit zwei Rettungswagen und einer schnellen Einsatzgruppe mit sieben Einsatzkräften sowie einem Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort. Zusätzlich war ein Notarzt an die Einsatzstelle beordert worden. Eine medizinische Hilfe war jedoch nicht nötig, verletzt wurde niemand. 


Während zwei Polizeistreifen den Schaden aufnahmen, kümmerte sich Grabenstätts 1. Bürgermeister Gerhard Wirnshofer um Ersatzunterkünfte für die Bewohner, da eine Rückkehr in die Häuser für diese Nacht nicht möglich war. Die weiteren Ermittlungen führen die Brandermittler des Kriminaldauerdienstes. Was das Feuer ausgelöst hat, ist derzeit Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen und noch unklar. Nach dreieinhalb Stunden konnten die letzten Floriansjünger den Einsatz beenden und zu ihren Gerätehäusern zurückkehren.

Text und Bilder
Stefan Lohwieser, Hubert Hobmaier, Wolfgang Gasser
Kreisfeuerwehrverband Traunstein