04.06.2023
  • Veranstaltungen
  • Aktuelles
  • Feuerwehren

Großer Zapfenstreich für zwei verdiente Inspektionsmitglieder

Abschiedsfeier für Georg König und Stephan Hellmuth – Ehrenwürde ausgesprochen

Übersee. Mit einer Feierstunde haben die Feuerwehren im südlichen Landkreis Traunstein sowie zahlreiche Mitglieder der Kreisbrandinspektion und Ehrengäste von den beiden langjährigen Inspektionsmitgliedern Georg König und Stephan Hellmuth Abschied genommen und ihnen im Feuerwehrhaus Übersee einen „würdigen Ausstand“ bereitet. Zum Auftakt des Abends beteiligten alle 20 Feuerwehren im Inspektionsbereich „Florian Traunstein Land 2“ am Fahrzeugkorso zu Ehren der beiden verdienten Feuerwehrleute. In den Festreden wurde deutlich, mit wie viel „Herzblut“ die Beiden über viele Jahre hinweg gewirkt haben und Tag und Nacht „für die Feuerwehr da waren“. Als Dank für ihr langjähriges Wirken wurden sie zum „Ehren-Kreisbrandmeister“ bzw. „Ehren-Kreisbrandinspektor“ ernannt.


Die Amtszeit aller Inspektionsmitglieder ist an die Wahlperiode des Kreisbrandrates geknüpft. Im April startete die zweite Amtszeit für Christof Grunder in der die beiden „nach langen Überlegungen“, wie sie übereinstimmend in ihren Ansprachen betonten, auf eine erneute Berufung zum Kreisbrandinspektor bzw. als Kreisbrandmeister verzichtet haben. Georg König war 21 Jahre lang in einer verantwortungsvollen Position als Kreisbrandinspektor, Örtlicher Einsatzleiter sowie als Stellvertreter des Kreisbrandrates. Für Stephan Hellmuth führte der Weg über den „Fach-Kreisbrandmeister Jugend“ zum Kreisbrandmeister für die Feuerwehren im Bereich „Traunstein Land 2-1“. Als Nachfolger sind Rupert Kink von der Feuerwehr Übersee zum Kreisbrandinspektor und Stefan Nitzinger von der Feuerwehr Erlstätt zum Kreisbrandmeister bestellt worden.


„Nach meiner teilweise sehr emotionalen Abschiedstour in den Feuerwehren wünsche ich mir, dass dieser Abend heute kein Leichentrunk wird“, sagte Georg König zu Beginn seiner Ansprache und sorgte damit für einen Lacher in der vollbesetzten Fahrzeughalle der Feuerwehr Übersee. Mit seiner Bestellung vor mehr als 21 Jahren durch den damaligen Kreisbrandrat Hans Gnadl schließt sich für ihn nun ein Kreis, sagte er. „In diese Zeit sind viele bleibende Ereignisse gefallen. Unzählige Großbrände, schwere Verkehrsunfälle, Unwetter wie das Hochwasser 2002 aber auch Großveranstaltungen wie das Biathlon in Ruhpolding oder der Chiemsee Summer in Übersee bleiben mir sicherlich in Erinnerung“. Er betonte in seiner Abschiedsrede außerdem, „Feuerwehr ist nicht nur Einsatz und daher wünsche ich euch allen weiterhin viel Tatkraft und Freude in euren wichtigen Ehrenämtern“.


Für den Eisenärzter Feuerwehrler Stephan Hellmuth startete die Inspektionskarriere mit der Berufung zum Kreisjugendwart im Jahr 2012. Nur vier Jahre später wurde er zum Gebietskreisbrandmeister für die Feuerwehren Erlstätt, Grabenstätt, Vachendorf, Holzhausen, Bergen, Siegsdorf, Hammer, Eisenärzt, Vogling, Inzell und Ruhpolding bestellt. „Als Nachfolger von Sepp Steinauer bin ich sprichwörtlich, aber auch tatsächlich in große Fußstapfen getreten“, schmunzelte er und betonte, dass er vom ersten bis zum letzten Tag stets mit Freude dabei war. „Es waren Tage dabei, da bin ich viermal zu Einsätzen rausgefahren und es gab Zeiten da habe ich den König Schorsch häufiger gesehen als meine Frau“. Stephan Hellmut kehrt der Feuerwehr zukünftig nicht den Rücken, er wird sich nun wieder in seiner Heimatfeuerwehr Eisenärzt sowie bei seiner „Wohnortfeuerwehr“ Ruhpolding einbringen.


Herbert Strauch, der 1. Bürgermeister der Gemeinde Übersee sagte „heute ist ein großer Tag für den Landkreis mit weitreichenden Veränderungen für unsere Gemeinde und die Feuerwehr“. Rupert Kink war 16 Jahre lang Kommandant in Übersee und tritt nun sein neues Amt als Kreisbrandinspektor an. „Wir dürfen stolz darauf sein, dass die Feuerwehr Übersee immer wieder so gute Leute hervorbringt und nach Georg König erneut ein Überseer Feuerwehrler Kreisbrandinspektor wurde“, so das Gemeindeoberhaupt.


„Ich habe seit jeher voll für die Feuerwehr gebrannt und empfand es als sehr wertschätzend, als ich gefragt wurde, ob ich die Nachfolge von Georg König antreten möchte“, sagte Rupert Kink und ergänzte, „nun möchte ich mich mit ganzer Kraft für die Weiterentwicklung und eine gute Zusammenarbeit in den Feuerwehren einsetzen“. Er zeigte sich außerdem sehr froh darüber, dass die „Feuerwehrfamilie“ so gut funktioniere und er in stabile Verhältnisse einsteigen kann.


Der neue Kreisbrandmeister Stefan Nitzinger behauptete, „dass die Kreisbrandmeister für den Bereich 2-1 wohl nach ihrer Frisur ausgesucht werden“ und zielte darauf ab, dass er die gleiche geringe Haarmenge auf den Kopf habe, wie seine beiden Vorgänger. Sein Weg in die Inspektion führte ihn als stellvertretender Kommandant in Erlstätt sowie als Leiter der Feuerwehr-Führungsstelle „Chiemsee“. Er möchte sich zukünftig neben dem „Tagesgeschäft“ für die Digitalisierung im Feuerwehrwesen stark machen.
Alexander Fuchs vom Landratsamt Traunstein dankte beiden für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit und erinnerte exemplarisch an Einsätze wie die angebohrte Gasblase in Grabenstätt oder den Ammoniak Austritt in Ruhpolding. „Für die Feuerwehren vor Ort ist es sehr wichtig, dass rund um die Uhr auf eine zusätzliche Stütze zurückgegriffen werden kann und ihr Beide seid solche Stützen gewesen“, sagte er unter dem Applaus der Gäste. Eine Abordnung der Kreisbrandinspektion Rosenheim war ebenfalls nach Übersee angereist, um den beiden Ehrengästen ihren Dank für die langjährige gute Zusammenarbeit auszusprechen.


„Wir hatten stets eine Kommunikation auf Augenhöhe“ dankte der Kommandantensprecher Sven Lein von der Feuerwehr Grabenstätt den Beiden. „Es war für uns Kommandanten stets ein gutes Gefühl, dass ihr uns insbesondere bei Einsätzen mit Rat und Tat zur Seite gestanden seid“. Sein Amtskollege uns Sprecher der Achentalfeuerwehren Michael Klauser betonte, „ich bewundere euer breites Kreuz über all die Jahre und danke euch vor allem für die unzähligen Ausbildungsveranstaltungen, die ihr für uns durchgeführt habt – es war eine schöne Zeit!“.


Kreisbrandrat Christof Grundner freute sich insbesondere, dass er Vertreter aller 20 Feuerwehren, zahlreiche Inspektionskollegen sowie langjährige Weggefährten und die Ehefrauen der Beiden begrüßen durfte. „Wenn es Spaß macht, dann vergeht die Zeit sehr schnell und ich danke euch für euren Einsatz“. Seinen Worten nach ist es aber „kein Abschied für immer, denn ihr bleibt ja euren Heimatfeuerwehren treu“. Als „bleibenden Dank“ überreichte er den beiden die Ernennungsurkunden zum „Ehren-Kreisbrandmeister“ beziehungsweise „Ehren-Kreisbrandinspektor“ ehe der Abend in einen geselligen Teil mit einem gemeinsamen Essen und gemütlichen Beisammensein überging. Für den musikalischen Rahmen sorgte Valentin Mayer mit seiner Ziach. Hob

Text und Bilder
Hubert Hobmaier, Stefan Lohwieser
Kreisfeuerwehrverband Traunstein